Sankt Sylvester in Schwabing ist eine der ältesten Kirchen Münchens: Im Jahr 1315 erstmals urkundlich erwähnt, entstand sie allerdings wahrscheinlich schon ein paar hundert Jahre früher. Im Laufe ihrer Geschichte wurde sie je nach „Mode“ zigmal umgebaut und auch umbenannt. In den 20er Jahren wurde die alte Kirche zu klein und bekam kurzerhand einen größeren Anbau verpasst. Die beiden Kirchen wurden mit einem Mittelgang verbunden. Seither leben groß und klein, neu und alt friedlich zusammen.
Sankt Sylvester: Aus eins mach zwei
Schwabinger Impressionen
Ganz alt, alt und irgendwie komisch. Der Bummel durch das Münchner Stadtviertel zeigt mal wieder: So unterschiedlich können Häuser sein!
Geht’s noch?
Wie blöd muss man eigentlich sein, um einen Roller so abzustellen? Fußgänger und Rollstuhlfahrer müssen auf die Straße ausweichen. Für Sehbehinderte ist das ein äußerst gefährliches Hindernis. Rücksichtslosigkeit kennt offensichtlich keine Grenzen.
Aufgehübscht
Was man aus so einem alten Münchner Trambahn-Wartehäusl alles machen kann! Rechts ums Eck kann man im Freien seinen Kaffee oder abends einen Absacker genießen – und der Verkehrslärm an der Ecke Nymphenburger-/ Ruffinistraße schein weit weg zu sein.
Aichacher Impressionen
Maibaum mal anders: ein Obelisk aus Stahl, versehen mit den Werken sieben Aichacher Künstler. Ganz und gar unbayrisch so ohne weiß-blau lackiertem Baumstamm und Zunfttaferl. Ein „Lebensbaum“ soll es sein. Mei, warum nicht?
Lustige Idee: ausgediente Ski als Bank vor einem Sportgeschäft
Schade: Dieses Haus gammelt langsam vor sich hin. Seine Nachbarn dagegen sind sehr schön saniert
Zu Besuch bei der Kaiserin
Leider war sie nicht zuhause… Trotzdem lohnt sich ein Besuch im sogenannten Sisi-Schloss in Unterwittelsbach. Schloss ist ein bisserl übertrieben, ich würde es eher Gutshaus oder Landsitz nennen, auch wenn es 1000 Quadratmeter Wohnfläche beherbergt. Wie auch immer: Es birgt eine liebevoll zusammengestellte Ausstellung, die viel über das Leben der Kaiserin, die hier teilweise aufwuchs, und ihres Umfelds erzählt. Bis 1958 gehörte es den Wittelsbachern, deren Stammsitz eine nur noch in Resten erhaltene Burg im nahen Oberwittelsbach war. Daher rührt der Name „Wittelsbacher Land“ für diesen Landstrich. Das Wasser-Schloss diente zeitweise auch als Jugendheim, bevor es 1999 von der Stadt Aichach umfassend renoviert wurde. Daneben steht eine kleine Kapelle mit einem orientalischen Altar und einer bunten Mischung aus Materialien und Handwerkstechniken. Mit ihrem verspielten Charakter hebt sie sich deutlich vom eher nüchtern gehaltenen Schloss ab.
Kleiner Lichtblick
Ein Haus in Oberwittelsbach. Rundherum purer Verfall. Und dann blüht mittendrin, einsam und alleine, aber unverdrossen, dieser Rosenstrauch.
Mittendrin statt nur dabei
Wieder eine wirklich sehenswerte Show: die immersive Klimt-Ausstellung im Münchner Utopia. Man taucht völlig ein in die Welt des Künstlers, den so viel mehr ausmacht als der berühmte „Kuss“. 1862 in der Nähe von Wien geboren, setzte er sich über alle Konventionen hinweg und genoss das Leben in vollen Zügen – inclusive zahlreicher, teils paralleler Affären. Das schlug sich auch in seinem Werk nieder. „Er hat schamlos das Private öffentlich gemacht. Das wirkte auf das Publikum obszön“, sagt Emilie Flöge, Modeschöpferin, Lebenspartnerin und eine seiner Musen in einem fiktiven Interview, das die Show begleitet. Einziger, aber ärgerlicher Kritikpunkt: Die gesprochenen, informativen Texte werden teilweise völlig von viel zu lauter Musik überlagert.