Wieder eine wirklich sehenswerte Show: die immersive Klimt-Ausstellung im Münchner Utopia. Man taucht völlig ein in die Welt des Künstlers, den so viel mehr ausmacht als der berühmte „Kuss“. 1862 in der Nähe von Wien geboren, setzte er sich über alle Konventionen hinweg und genoss das Leben in vollen Zügen – inclusive zahlreicher, teils paralleler Affären. Das schlug sich auch in seinem Werk nieder. „Er hat schamlos das Private öffentlich gemacht. Das wirkte auf das Publikum obszön“, sagt Emilie Flöge, Modeschöpferin, Lebenspartnerin und eine seiner Musen in einem fiktiven Interview, das die Show begleitet. Einziger, aber ärgerlicher Kritikpunkt: Die gesprochenen, informativen Texte werden teilweise völlig von viel zu lauter Musik überlagert.