Ich liebe den hinterkünftigen Humor eines Gerhard Polt. Und ich liebe die musikalische Vielfalt der Well-Brüder. Wenn beides zusammengeht – umso besser! Also habe ich mich monatelang bemüht, Karten für das hochgelobte Theaterstück „A scheene Leich“ in den Münchner Kammerspielen zu ergattern. Bis es mir eines Tages zu blöd wurde, jeden 1. eines Monats punkt 11 Uhr bei Beginn des Kartenvorverkaufs für den folgenden Monat erwartungsvoll in den Laptop zu starren, um der Website der Kammerspiele beim Absturz zuzuschauen. Dann eben nicht.
Irgendwann habe ich rein zufällig mal wieder auf die Termine und die verfügbaren Tickets geschaut – und siehe da: Es gab noch welche! Relativ viele sogar! Sollte sich der Ansturm etwa gelegt haben?
Die Freude war groß, wurde dann aber etwas gedämpft. War ganz nett, man konnte an manchen Stellen auch lachen. Aber mal ehrlich: Soooo toll war’s nun auch wieder nicht, was sich auch am Applaus ablesen lies. Der war zwar durchaus freundlich, aber lange nicht so frenetisch wie sonst üblich bei der Kombination Polt – Well. Irgendwie wusste man nicht so recht: War das Theater oder Kabarett oder eine Show oder was?
Bleibt die Frage, wer eigentlich diesen ungeheuren Hype verursacht hat? Den klammen Kammerspielen hat er sicherlich gutgetan. Das war’s dann aber auch.